Das Schwert im Wudang Pai
Im Wudang Pai gilt das Jian als die Königin der Waffen. Es hat in der Regel eine lange, gerade Klinge, die meist nur an der Spitze und im oberen Drittel geschärft war und war eher eine Waffe des Adels.
Im Gegensatz zu den Waffen mittelalterlicher Ritter Europas konzentriert sich das Gewicht mehr in Richtung des Griffes und statt zu hacken, werden präzise Stiche und Schnitte in fließenden Bewegungen ausgeführt.
Dank ihrer Flexibilität war die Waffe hervorragend dazu geeignet, an den Gelenkstellen und anderen Schwachstellen der Rüstung einzudringen und darunter Schaden anzurichten. Dem gegenüber steht der kopflastigere, nur einseitig geschliffene Säbel, der in der Regel zusammen mit einem Rundschild von Fußtruppen eingesetzt wurde.
Einige weitere interessante Hintergründe zu dieser faszinierenden Waffe liefert übrigens auch der entsprechende Wikipedia-Artikel.
Die Xing Jian Schwertform
Die im Zhang Sanfeng Wuguan gelehrte Xing Jian Form aus den Wudang-Bergen geht direkt auf den Begründer des Tai Chi, Zhang Sanfeng zurück. Sie besteht aus 30 Bewegungen, mit denen eine Einheit zwischen Himmel, Erde und Mensch geschaffen wird. Die Prinzipien der „Fünf Schritte und der acht Methoden“ fließen in sie ein.
Diese sehr dynamische Form zeichnet sich durch große Anmut und Geschicklichkeit in den Bewegungen aus und gehört zu den berühmtesten Waffenformen Chinas. So hieß es in den klassischen Schriften:
„Die Bewegung gleicht der eines Drachen im Wasser, oben und unten sind verbunden, rechts und links folgen einander, Körper und Schwert sind eins, Schwert und Geist sind eins, Geist und Qi sind eins, Qi und Kraft sind eins, das Schwert ist allgegenwärtig, Körper und Geist sind vereint, innen und außen sind verbunden, wenn wir diese Prinzipien verstehen, sind wir dann dem Dao nicht nahe?“