Die Wudang Berge

Die Wudang Berge

Die Wudang Berge (Wudang Shang)

Die Wudang-Berge, heilige daoistische Berge im Nordwesten der Provinz Hubei in Zentralchina gelegen, auch „Heiligstes Gebirge unter dem Himmel“ genannt, erstrecken sich über eine Fläche von 400 km². In dieser schönen Landschaft finden sich 46 Haupttempel und Nonnenklöster, 72 Schreine und zahlreiche Höhlen und Einsiedeleien. Auf verwunschenen alten Steinwegen kann man den höchsten der 72 Gipfel, den 1600m hohen Berg Tianzhu erklimmen, auf dessen Spitze sich der Goldene Tempel befindet.

In der Abgeschiedenheit und Ruhe der Wudang-Berge fanden viele daoistische Einsiedler seit Jahrhunderten Zuflucht, um sich von der materiellen Welt zurückzuziehen und ihren daoistischen Übungen nachzugehen. Ihr Ziel war es, im Einklang mit den Erscheinungen der Natur zu leben, sich dem Strom des Lebens hinzugeben und durch verschiedene Meditationspraktiken das Leben zu verlängern.

Einer von ihnen war Zhang Sanfeng (14 Jh. u.Z.), der legendäre Begründer des Taijiquan und Begründer des Wudang-Stils, welcher neben dem Shaolin-Stil der bedeutendste chinesische Kampfstil ist. Im Gegensatz zum Shaolin-Stil, der zu den sogenannten äußeren Stilen zählt, ist der Wudang-Stil ein innerer Stil, dessen Wirksamkeit weniger auf dem Einsatz äußerer Muskelkraft als vielmehr auf der Anwendung innerer Prinzipien beruht.

(Übersetzung von Marianne Herzog aus dem Chinesischen aus: „Legenden der Wudang- Berge“, 1992)